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Aus unterschiedlichen Feldern kommend arbeiten wir beide seit über zehn Jahren leidenschaftlich an und in der Veränderung von Unternehmenskulturen und Organisationsgefügen.

Gemeinsam und im Verbund mit anderen Quer- und Weiterdenker*innen widmen wir unsere Zeit der Entwicklung von Tools und der Visualisierung von Inhalten, Methoden und Interventionen. Dabei ist uns die Wirksamkeit und Kompatibilität dieser Werkzeuge wichtig.

Mit dem New Work Explorer wagen wir, das hoch komplexe Phänomen Kultur intuitiv zugänglich und besprechbar zu machen. Zu oft sind wir auf sprachliche Vagheiten und scheinbar unüberwindbare mentale Barrieren gestoßen, wenn es darum ging, über Kultur zu sprechen oder Kultur zu verändern.

Das Neue bricht auf, das Neue bricht an…

Wir freuen uns, das Neue gemeinsam mit Dir in eine lebensdienliche Wirtschaft zu bringen!

Christian & Johannes

Was ist der NWE?

Der New Work Explorer ist ein kartenbasiertes Tool, mit dem Trainer*innen, Berater*innen und Organisationsentwickler*innen für oder gemeinsam mit Teams und Organisationen eine griffige Kulturanalyse selbst vornehmen können. Mit dem Kartenset kann sowohl die aktuell gelebte Kultur als auch die angestrebte „Zielkultur“ klar beschrieben und dialogisch in die Diskussion gebracht werden.

Das Set besteht aus insgesamt 60 Karten: In fünf Ausprägungen beschreiben jeweils zwölf Dimensionskarten sogenannte „Kernkulturen“. Jede Karte formuliert kurz und prägnant eine Aussage, die von einem professionellen Zeichner visualisiert wurde. Die Teilnehmer können so sehr schnell und intuitiv beschreiben, welche der fünf Ausprägungen in der eigenen Organisationskultur mehr oder weniger vorhanden ist.  

Der New Work Explorer unterscheidet fünf idealtypische Kernkulturen, die jeweils in zwölf Kulturdimensionen beschrieben und visualisiert sind. Damit kann jede Organisationskultur schnell, intuitiv und gleichzeitig präzise analysiert, reflektiert, diskutiert und neu entworfen werden.

Die fünf Kernkulturen

(1) Im Zentrum der Kernkultur der POWER Organisation steht die charismatische Führungspersönlichkeit, die den ihr unterstellten Machtbereich nach ihrem Willen ausrich- ten und verändern kann. Mitarbeitende streben danach, ihre Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit der Anführenden zu erledigen, denen sie mit hoher Loyalität folgen und von denen sie durch Anpassung lernen. Konflikte werden (je nach gefühlter Stärke) konfrontativ angegangen oder ausweichend vermieden. Starke Abgrenzung nach außen garantiert Zusammenhalt. Machterhalt und Dominanz über andere stehen im Fokus der Zukunftssicherung…

(2) Die STRUCTURE Organisation ist klar hierarchisch und übersichtlich funktional organisiert. Stabilität, Qualität, Perfektion und Kontinuität werden durch die Etablierung von Regeln, Standards und Prozessen realisiert. Den Vorgesetzten kommt eine (an)ordnende und kontrollierende Funktion zu, Entscheidungen werden konsequent rational auf der Basis von Fakten getroffen. Mitarbeitende verstehen sich als Expert*innen und Wächter*innen ihres Fachgebiets. Sie interagieren mit anderen Funktionen über präzise definierte Schnittstellen, Konflikte eskalieren sie auf die nächst höhere Hierarchieebene…

(3) Die PERFORMANCE Organisation strebt generell nach Wachstum und managt Fortschritt strategisch. Für den Erfolg werden Teams verantwortlich gemacht, die gesetzte Ziele in Projekten durch Planung, Meilensteinüberwachung und individuelle Höchstleistung realisieren. Manager*innen führen jede*n einzelne*n durch individuelle Zielvereinbarungen. Die Mitarbeitenden werden durch internen Wettstreit und die Aussicht auf Belohnung im Erfolgsfall bzw. auf Sanktionierung im Falle des Scheiterns zu vollem Einsatz motiviert. Jede*r einzelne versucht, die eigenen Potenziale in der nächsten Herausforderung weiter zu entfalten…

(4) Für die COMMUNITY Oranisation steht der Mensch im Zentrum der Aufmerksamkeit – im Vertrauen darauf, dass dies zu Erfolg führt. Gemeinschaftlich und im Konsens unterstützen sich Mitarbeitende gegenseitig und bieten solidarisch Hilfe an. Werteorientiert dienen Führungskräfte als Vorbilder und befähigen die ihnen anvertrauten Menschen. Im offenen, wertschätzenden Umgang miteinander bauen Mitarbeitende empathisch Verständnis füreinander auf und kreieren durch Teilen ein sicherndes Gemeinschaftsgefühl. Vielfalt wird als Chance erkannt und mit Toleranz wird Inklusion von Minderheiten realisiert…

(5) Die AGILE Organisation agiert als lebendiger Organismus, der sich in dauernder Bewegung seines Netzwerks tagtäglich neu erfindet und auch radikale Neuanfänge nicht scheut. Basis der Zusammenarbeit sind selbstorganisierte Gefüge von selbstwirksamen Menschen, die co-kreativ Innovation sichern, um gemeinsam Sinn zu stiften. In kurzen Zyklen wird von möglichst allen Stakeholdern Feedback eingeholt, aber auch untereinander ganzheitlich reflektiert, wie im nächsten Schritt gesteigerte Wertstiftung realisiert werden kann. Spannungen und Fehler werden als Chance für Wachstum und Lernen begriffen und konstruktiv integriert…

In welcher Ausprägung finden sich diese fünf Kernkulturen in der gelebten Kultur Deiner Organisation?

Die visuelle Übersetzung unserer Idee des New Work Explorers erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Großmeister des Graphic Facilitating Malte von Tiesenhausen. Für die Unterstützung in der Prototypisierungsphase danken wir unseren Freund*innen und Kolleg*innen von TheDive!

Wie funktioniert der NWE?

Für folgende Einsatzmöglichkeiten hat sich der New Work Explorer bewährt:

Culture Exploration: Gruppen entdecken die bestehende Kultur der eigenen Organisation, indem sie im Quervergleich ein Rating der eigenen Anteile an den fünf Kernkulturen vornehmen. Am Ende erhält die Gruppe ein differenziertes Bild von der eigenen Kultur.

Level Analysis: Die fünf Kernkulturen oder einzelne Kulturdimensionen können vor dem Hintergrund einer spezifischen Herausforderung als Reifegradbeschreibungen genutzt werden. Nach einer Analyse der eigenen Position können individuelle Entwicklungs- und Wachstumspfade beschrieben werden.

Next Culture Design: Die Karten werden genutzt, um mit einer spezifischen Kombination kultureller Ressourcen der Kernkultur die Zielkultur der eigenen Organisation zu beschreiben.

Culture Transformation Design: Nach Culture Exploration und Next Culture Design kann geplant werden, wie die eigene Organisation ganzheitlich in die Zukunft hinein entwickelt werden soll.

Mit folgendem Format haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht:

Die Gruppe wird in Kleingruppen (2 bis max. 4 Personen) aufgeteilt. Jede Gruppe erhält idealerweise ein New Work Explorer-Set. Die*der Moderierende stellt nach und nach die Dimensionen und ihre Ausprägung in den fünf Kernkulturen vor. Anschließend verteilt jede Gruppe sieben Punkte entsprechend wahrgenommener Ausprägung der fünf Farben in der eigenen gelebten Organisationskultur und notiert diese fünf Zahlen auf einen Zettel.

Die erste Zahl steht dabei für die rote, die zweite für die blaue, die dritte für die orangene Kultur etc. Die Zahlen- folge 0-5-2-0-0 drückt also beispielsweise aus, dass die gelebte Kultur von der Gruppe als sehr stark blau mit ein wenig Orange-Anteilen wahrgenommen wird. 1-1-1-2-2 skizziert die gelebte Kultur eher als ausgeglichen, wobei die Farben grün und gelb als leicht einflussreicher wahrgenommen werden.

Die*der Moderierende sammelt nach jeder Runde alle Zettel ein, zählt die Punkte zusammen und überträgt die Summe in eine Tabelle (Spalten = Farben, Zeilen = Kulturdimensionen). Am Ende kann über alle Dimensionen hinweg die Summe aller Farben addiert werden. Auf Basis der Auswertung wird anschließend eine offene Diskussion mit der Gruppe geführt.

Alternativ können Gruppen auch Klebepunkte auf die Karten kleben. Die Karten sind so beschichtet, dass sich gängige Klebepunkte leicht wieder ablösen lassen. Am Ende werden einfach alle Klebepunkte ausgezählt.

Unter Sharing findest Du weitere Ideen für Formate und Best Practices von Anwender*innen des New Work Explorers